Friedliches Miteinander
Kinderparlament
Die Schule ist mittlerweile für viele Kinder zu einem Lern-und Lebensraum geworden. Damit sie sich in diesem genannten Lern-und Lebensraum auch sicher und wohl fühlen und weiterhin ihrer Entdeckungsfreude nachgehen können, ist es uns allen an der Schule wichtig, dass nicht nur die an der Schule tätigen Fachkräfte Einfluss auf die Gestaltung des Schullebens nehmen, sondern auch Ihre Kinder. Ihre Kinder sollen auf die sie betreffenden Themen und Veränderungen Einfluss nehmen dürfen. Doch wie geht das?
Die Kinder haben besonders im Rahmen des Kinderparlaments, welches einmal pro Monat tagt und aus den Klassensprecher_innen aller Klassen und der Schulsozialarbeiterin besteht, die Möglichkeit sich für die Interessen, Anliegen, Probleme und Ideen zur Verbesserung des Schulklimas aller Kinder der Schule verantwortungsvoll einzusetzen. Die Informationen über die Anliegen, Ideen oder Probleme der Kinder erhalten die Klassensprecher_innen im Klassenrat, bestehend aus den Kindern der Klasse und der Klassenlehrerin, der einmal wöchentlich tagt. Sie können die im Klassenrat besprochenen und die sie betreffenden Themen im Kinderparlament einbringen und im ersten Schritt mit den anwesenden Klassensprecher_innen und der Schulsozialarbeiterin besprechen. Folglich lernen alle Kinder von ihrem Mitsprache – und Mitbestimmungsrecht Gebrauch zu machen. Darüber hinaus werden sie unmittelbar am Schulleben partizipiert. Im Anschluss folgt ein Austausch über die genannten Anliegen der Kinder, bevor eine demokratische Abstimmung und Entscheidung folgt. Sobald Entscheidungen zu bestimmten Themen getroffen wurden, trägt die Schulsozialarbeiterin die Entscheidungen der Kinder im Kollegium vor, bevor ein allgemeingültiger Beschluss getroffen werden kann.
Streitschlichtung
Im schulischen Zusammenleben sind Konflikte unvermeidbar. Diese sind grundsätzlich nicht problematisch, sofern mit diesen gewaltfrei und konstruktiv umgegangen wird. Tragfähige Strukturen für eine friedliche Konfliktklärung entstehen aber nicht von alleine, sondern müssen u.a. auch in der Schule eingeübt werden. Hierbei kann die Streitschlichtung von Kindern für Kinder einen wertvollen Beitrag leisten. Damit in Streit geratene Kinder lernen Konflikte eigenständig, eigenverantwortlich und friedlich zu bearbeiten und zu lösen, werden Kinder von der Schulsozialarbeiterin zum Streitschlichter bzw. zur Streitschlichterin „ausgebildet“. Nach der „Ausbildung“ werden die Streitschlichter_innen die in Streit geratenen Kinder beim Konfliktlösungsprozess mithilfe eines Streitschlichtungsverfahrens unterstützen. Die Inanspruchnahme einer Schlichtung geschieht auf freiwilliger Basis. Im Schlichtungsprozess sind die Streitschlichter_innen sozusagen als Vermittler_innen, als unparteiische Hilfsperson, zwischen den Konfliktpartnern tätig und sind für die Strukturierung und Einhaltung der Regeln des Konfliktgespräches verantwortlich. Das schlichtende Kind moderiert das Gespräch, jedoch entscheiden die Konfliktpartner über den Inhalt des Gespräches und über die Lösungsmöglichkeiten für den Konflikt. Ziel ist es, dass alle am Konflikt beteiligten Partner mit der Lösung einverstanden und zufrieden sind. Kinder werden von ihren Gleichaltrigen (Peers) sehr stark geprägt, weshalb Regeln und Vereinbarungen von ihrer Peergroup im Gegensatz zu den der Erwachsenen häufiger akzeptiert und eingehalten werden. Dies verdeutlicht zum Einen die Sinnhaftigkeit und zum Anderen die Notwendigkeit der Streitschlichtung von Kindern für Kinder!